Haartransplantation / Haarausfall

Möglichkeiten bei Haarausfall und Haartransplantation

Haarausfall ist leider ein sehr weit verbreitetes Phänomen und betrifft Männer bevorzugt aber manchmal auch Frauen. Etwa vier von fünf Männern erleiden im Laufe ihres Lebens den erblich bedingten Haarausfall bis hin zur Vollglatze. Bei ihnen besteht eine angeborene Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber einem Umbauprodukt vom männlichen Geschlechtshormon. Bei Frauen zeigt sich hingegen eher mit einer Tendenz zu lichtem Haar. Unterscheiden muss man beim Mann zwischen dem “vererbtem” und „nicht-vererbtem“ Haarausfall. Beim zweiten Typ fallen die Haare diffus am ganzen Kopf aus. Die Ursache hierfür sind Autoimmunerkrankungen, Medikamente, Blutarmut, Schilddrüsenhormon-Mangel, Hormonstörungen, Nährstoffmangel etc. Bei den Betroffenen muss dann erst die Grunderkrankung behandelt werden. Die Haartransplantation ist für diese Patienten ungeeignet. Bei dem typisch erblich bedingtem männlichen Haarausfall wiederum fallen die Haare an der Stirn (Geheimratsecken) und Hinterkopf aus; aufgrund der Unversehrtheit des Kranzes eignet sich dieser Ausfalltyp für eine Verpflanzung.

Zunächst einmal die wichtige Frage: ab wann ist Haarausfall krankhaft? Denn ein Ausfall von 60 bis 100 Haaren täglich ist normal, weil dieser Verlust im Rahmen des normalen Haarzyklus ersetzt werden kann. Wenn über längere Zeit mehr als 100 Haare täglich ausfallen, droht langfristig eine Glatzenbildung. Mit einem sog. “Trichogramm” kann zwischen dem normalen und krankhaften Haarausfall unterschieden werden

Typisch sind „Geheimratsecken“ oder “Mönchstonsur” beim männlichen Haarausfall. Diese sind der häufigste Grund für Haartransplantationen.

Warum denn Haarausfall?

Das männliche Geschlechtshormon wird als Hauptverursacher für den männlichen erblich bedingtem Haarausfall angesehen. Bei Vorliegen von bestimmten vererbten Faktoren kann der Überfluss von einem Umbauprodukt des männlichen Geschlechtshormons zum Verkümmern bzw. Absterben der Haarwurzel führen. Der Haarausfall beginnt typischerweise an der Stirn (Geheimratsecken). Der Hinterkopf kommt meist hinzu und kann dazu führen, dass im Endstadium nur noch ein Haarkranz am Kopf übrig bleibt. Selten liegt eine Grunderkrankung als Ursache vor.

Kann man sonst noch was tun?

Je früher der Haarausfall startet (ab den Zwanzigern), desto extremer wird auch die Glatzenbildung später ausfallen. Wenn es sich bereits etwas lichtet, kann man aber auch einiges tun, um den Haarausfall nicht weiter zu provozieren. Enge Mützen zum Beispiel üben Druck auf die Haarwurzeln aus. Alles, was Zug auf die Wurzeln ausübt, sollte generell vermieden werden (bei Langhaarigen also auch stramme Zöpfe). Auch das Kämmen mit Gewalt sollte lieber vermieden werden. Medikamente zum Auftragen als Lösung oder in Tablettenform können ebenfalls helfen.

Ab wann sollte eine Haartransplantation durchgeführt werden?

Um gleich ein langfristig stabiles Ergebnis zu erzielen, wäre es sinnvoll, dass der Haarausfall zum Stillstand gekommen ist (z.B. durch eine medikamentöse Behandlung) , bevor diese Stellen aufgefüllt werden. Nichts desto trotz möchten einige Patienten nicht so lange warten und nehmen es in Kauf, dass sie eventuell später erneut eine Transplantation bekommen.

Wo sind typische Stellen für Haarentnahme?

Das Areal am unteren Hinterkopf zwischen den Ohren (Haarkranz). Die Haare in diesem Bereich sind nicht von männlichen Haarausfall nicht betroffen, da sie ursprünglich zum Körperhaar gehören. Dadurch, dass sie ihre Eigenschaften bei der Verpflanzung mitnehmen, werden sie im transplantierten Gebiet nicht mehr ausfallen

Techniken der Haartransplantation

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen 2 Techniken:

FUT-Technik: ein Hautstreifen am Hinterkopf wird entnommen, Entnahmegebiet zugenäht ► unter einem Mikroskop Aufteilung in follikuläre Einheiten (kleine Haarbündel) ► Einpflanzung in das Empfangsgebiet; Vorteil: schneller als FUE; Nachteil: Narbe am Hinterkopf

FUE-Technik: kleine Haarbündeln (Grafts, 1 bis 4 Haarwurzeln) werden direkt entnommen, kein Zunähen notwendig ► Aufsammeln in einem speziellen Nährmedium ► Einpflanzen in das Empfangsgebiet; Vorteil: keine Narben, mehr Haare verpflanzbar; Nachteil: langsamer und teurer als FUT

Fallen die Haare nach einer Haartransplantation aus?

In den ersten Wochen nach der Behandlung fallen die transplantierten Haare aus, weil die Haarwurzel bedingt durch einen Mangelzustand während der Transplantation kurzfristig die Produktion einstellen. Nach 3 bis 5 Monaten werden die neu nachwachsenden Haare sichtbar. Das Wachstum erfolgt individuell und auch von Wurzel zu Wurzel unterschiedlich, so dass nach ca. 12 Monaten von einem Endresultat gesprochen werden kann. Die jetzt verbliebenen Haare halten in der Regel dauerhaft und können frisiert bzw. gestylt werden wie normale Haare.

Kommt eine Haartransplantation für mich in Frage?

Nach einer eingehenden klinischen Untersuchung sagen wir ihnen das objektiv und neutral. Wenn bei ihnen kein gutes Ergebnis zu erwarten ist, dann führen wir auch keinen Eingriff durch.

Welche Zusatzbehandlungen sind nach einer Transplantation hilfreich?

Derzeit ist eine Behandlung mit Bestandteilen ihres eigenen Blutes das beste Mittel, um die Hautdurchblutung und den Erfolg der Transplantation nachhaltig zu verbessern. Auch ohne eine Operation kann diese Methode das Haarwachstum anregen und wird deshalb auch häufig als Prävention gegen weiteren Ausfall eingesetzt. Zusätzlich gibt es Lösungen mit Agenzien die sich positiv auf das Haarwachstum auswirken.

Ist die Haartransplantation schmerzhaft?

Die Haarverpflanzung ist kein besonders schmerzhafter Eingriff und wird deshalb in lokaler Betäubung durchgeführt. Ein leichtes Schmerzmittel ist in der postoperativen Phase für Schmerzbehandlung ausreichend.

Was ist nach einer Haartransplantation zu beachten?

– in den ersten Nächten auf dem Rücken schlafen, um die Schwellungen zu lindern, ein leichtes Schmerzmittel bei Schmerzen

– Haarwäsche frühestens nach 3 Tagen, die Krusten keinesfalls abkratzen; diese verschwinden nach 10 bis 15 Tagen von selbst

– kein Sport und intensive körperliche Aktivitäten für 2 bis 3 Wochen, Sauna/Solarium/Sonnenbad frühestens nach 6 Wochen

Wie teuer ist eine Haartransplantation?

In einem individuellen Gespräch beraten wir Sie sehr gerne über die Möglichkeiten und Risiken einer Haartransplantation in unserem Hause. Leider kann ohne eine klinische Untersuchung durch einen Arzt kein seriöses Angebot für eine Transplantation erfolgen. Im Allgemeinen betragen die Kosten zwischen 3500,- bis 9000,- Euro.